Meist folgen Geschichten einem scheinbar geheimen Plan. Krimibuchautoren fangen bei der Konstruktion der verschiedenen Geschichtsstränge manchmal von hinten an und lassen diese dann auf der verkehrten Reise zum Anfang scheinbar bis zur vollkommenen Unabhängigkeit auseinander laufen.
Mir fehlt nun, da ich diese Zeilen schreibe, nicht nur dieser rote Faden; es fehlt mir das Thema. Aber wie beim Gespräch mit guten Freunden brauche ich bei der vordergründig ziellosen Reise Vertrauen in die Gedanken, die mich führen, die mich bewegen.
Ich beschäftige mich zurzeit, wie so viele Menschen vor und auch sicherlich nach mir, mit der Formel zum Auffinden meiner persönlichen Vorstellung vom Glück. Dabei helfen mir als kopfgesteuerten Menschen Simulationen auf Basis denkbarer Szenarien. Es spielt aus meiner Sicht kaum eine Rolle, ob ich überraschenderweise in den Besitz einer Menge Geld gelänge oder mir offenbart würde, dass ich nur noch eine kurze Zeit zu leben hätte.
Die aus diesem Sachverhalt abgeleitete Konsequenz halte ich für entscheidend: Was würde ich durch das Erlangen dieser Freiheit an meinem Leben ändern? Wenn ich etwas unter den veränderten äußeren Rahmenbedingungen ändern würde, schließt sich für mich die Frage an: Warum bedarf es jenes externen Impulses, um die erforderlichen Schritte in zu einer glücklicherem Leben zu wagen? Was hindert mich daran, die ersten Schritte ohne initialen Anstoss selbst zu gehen?
Es gibt kein Perpetuum Mobile und das Leben ist irreversibel. Das bedeutet für mich, dass ich nur dieses eine Leben habe und ich selbst für mein Leben verantwortlich bin. Ich habe mir die heutigen äußeren Zwänge selbst auferlegt. In machen lichten Augenblicken werde ich mir dieser Verantwortung bewusst und ich bekomme einen Kloß in den Hals. Aber es führt mir auch die Freiheit und meine Unabhängigkeit vor Augen; viele der Zwänge lassen sich jederzeit überwinden und Druck auf sich muss man ausüben lassen.