Ich bin ein Angsthase. Schon die Wanderung auf einem Grad ist für mich ein Horror. Aber auch Laufen kann gefährlich sein: beim Trail-Running wartet der geschundene Körper nur auf den entscheidenden Fehltritt. Einer der Gründe, warum ich meistens versuche, die verschiedenen Formen des Verunglückens beim Laufen zu minimieren. Am sichersten erschien mir vor diesem Hintergrund bis jetzt das Laufen auf asphaltierten Wegen und auf Meeresspiegelniveau.
Als Grobmotoriker bevorzuge ich die Monotonie dieser Streckenführung. Auch mehrfache Runden ein und derselben Strecke sind mir als ehemaliger Bahnen-Schwimmer kein Groll.
Umso verwunderlicher war es da schon, dass meinem Körper trotz dieser Streckenbeschaffenheit der vorhandene blaue Zeh nicht reichte und er nach weiteren Verfärbungen dürstete. Ein regnerischer Morgen auf kroatischem Asphalt kombiniert mit einem kühnen Sprung von der Straße auf den leicht höher gelegenen Gehweg reichte aus, um meinen filigran ausgeklügelten Bewegungsablauf durcheinanderzubringen: ich stürzte sehr spektakulär, so dass eine einheimische Beobachterin mir gleich zu Hilfe eilen wollte. Ich mimte den Unverletzten und humpelte so dann zu meinem Tempotraining. AUA!