Ich habe mir nun für das neue Laufjahr den neuen Laufcomputer von Garmin zugelegt. Der Garmin Forerunner 920XT ist der direkte Nachfolger des Garmin Forerunner 910XT.
Zwei Sachen sind mir sofort an dieser neuen Uhr aufgefallen: Zum einen hat die Uhr nun ein buntes Display und zum anderen ist die Uhr leichter und dünner geworden.
Man sieht auch sofort, dass die Uhr sich mehr in das Alltagsleben integriert. Sie zeigt die Zahl der Schritte an und wenn man die Uhr in der Nacht trägt, werden anschließend die Beschleunigungssensoren der Uhr ausgewertet: Man kriegt so eine Übersicht über die Qualität des Schlafes. Ich habe das auch in den ersten Nächten gemacht. Interessant fand ich dabei, dass ich die Schlafdauer nachvollziehen konnte. Aber aus meiner Sicht ist das langfristig eine Spielerei, die wirklich niemand benötigt.
Wenn man aus den Trainigsmodi herausgeht, schaltet die Uhr die GPS-Funktion ab und schafft so eine lange Betriebsdauer. Ich schätze, dass eine Woche inkl. Training fast möglich wäre. Für mich ist das schon ein spürbarer Vorteil, da ich nun auf Dienstreisen diese Uhr als alleinige mitnehmen kann. Da kann man sich über das Design streiten, aber da sie nicht so dick ist, verschwindet sie unter meiner Hemdmanschette.
Eine weitere Spielerei sind die neuen Uhrendesigns. Das nennt Garmin Connect IQ. Hier gibt es mittlerweile eine Fülle verschiedenster Ansichten; da kann dann der persönliche Geschmack entscheiden. Hier stehen zurzeit fast 20 Designs – Garmin nennt diese Watch Faces – zur Auswahl.
Für die tägliche Anwendung im Training ist vielleicht eher die Möglichkeit interessant, ein paar Apps auf die Uhr zu laden. Dabei handelt es sich aber um Kennzahlen oder Ansichten, die Messwerte vorhandener Sensoren darstellen: Es gibt mittlerweile fast 20 Apps für die Analyse bzw. das Anzeigen von Höhenmetern, Kalorien, der Vergleich mit der Geschwindigkeit von Tieren, verbesserte Geschwindigkeitsmessung oder Vorhersagen über Wettkampfzeiten. Das ist aber nur eine Auswahl. Hier wird in Zukunft sicherlich viel mehr dazukommen.
Beim Training hat sich aus meiner Sicht ein wenig getan:
Es gibt hier die Sportarten “Laufen”, “Indoor Laufen”, “Radfahren”, “Indoor Rad”, “Schwimmbad”, “Freiwasser” und “Triathlon”. Bei dem Vorgänger dieser Uhr musste ich bei Indoor-Sportarten immer den GPS-Empfänger manuell ausstellen; dieses geht nun durch die Wahl der Sportart automatisch.
Startet man nun das Training, erwartet einen Bekanntes. Es gibt wieder die Zonenaufteilung, die sich individuell einteilen lässt. Hier ist auch der Inhalt jedes Feldes individuell definierbar. Während des Laufs gibt es dann drei Seiten, durch die man Scrollen kann. Also ist hier eigentlich alles beim Alten geblieben.
Die Navigation passiert wieder anhand einer Wurmnavigation. Ich habe das noch nicht getestet, aber der Prozessor in der Uhr scheint viel schneller geworden zu sein, so dass ich hier erwarte, dass es viel schnellere Zooms oder Drehungen der Karte geben wird.
Garmin hat der Forerunner 920XT einen Kompass spendiert. Somit werden Richtungsänderungen nicht alleine über das Satellitensignal festgestellt. Für mich ist das ein riesen Fortschritt, damit man diese Uhr auch bei Bergläufen einsetzen kann. Der Vorgänger war hier zu träge, so dass ich mich schon das ein oder andere Mal verlaufen hatte und erst die Fenix 2 Abhilfe brachte.
Der Brustgurt entspricht jetzt dem der neuen Laufcomputer. Es befindet sich ein Beschleunigungssensor in dem Gurt, so dass die Laufdynamik gemessen werden kann. Der Gurt selber provoziert die gleichen Probleme wir die aktuellen Gurte von Polar und Garmin. Fotos davon habe ich ja schon beim Tests des Garmin Forerunner 910XT veröffentlicht. Da half auch nicht die Kombination aus einem Polar Softgurt und dem neuen Sensor. Bei hilft daher nur das Tapen der betroffenen Stelle.
Die Synchronisation geschieht nun wahlweise per Bluetooth, im WLAN oder per mitgeliefertes Kabel. Das passiert auch reibungslos. Man kann über Bluetooth auch noch ein Smartphone anschliessen, damit Menschen, die sich bei einem langen Lauf um die Gesundheit des Sporttreibenden sorgen, jederzeit die Position verfolgen können.
Bei der Software hat sich nicht viel getan. Sie lässt sich auf die Bedürfnisse anpassen, aber richtet sich meiner Meinung nach eher an Hobbyläufer:
Mir fehlen hier wirklich Analysen der Laufgeschwindigkeit und der Herzfrequenz. Die Daten werden jetzt aber automatisch an meinen Account bei Strava übertragen. Hier lässt sich vieles besser analysieren.
FAZIT
Alles in allem ist diese Uhr ein wirklich gutes Update des Vorgängers. Es gibt ein paar Spielereien. Die Apps und die Watch Faces brauche ich nicht wirklich. Der Schrittzähler läßt sich für mich auch verschmerzen. Die Laufzeit dieser Uhr ist ein echter Vorteil. Ich finde auch den Kompass und den schnelleren Prozessor einmalig. Bunte Farben hätte es nicht gebraucht; diese Farbvielfalt ist aber ganz schick.
Wer eine Garmin Forerunner 910XT besitzt und diese als reines Trainingsgerät betrachtet, wird um diese Neuanschaffung herumkommen. Wer aber ein wenig seine Aktivitäten tracken möchte und nur eine Uhr auf die Dienstreise mitnehmen möchte kommt an dieser Uhr nicht vorbei.
Alternativ wäre hier nur die Garmin Fenix 2 zu nennen, die ja bald durch die dritte Version ersetzt wird. Aber letztendlich ist hier das Display durch das runde Design in der Usability ein wenig schlecht.