Ich wohne jetzt seit mehr als zwanzig Jahren in Bayern. Ich wohnte vorher an der Grenze zum Münsterland und hatte in der Schule als auch im Privatleben Kontakte in die Niederlande. Ich kann im Münsterland gefühlt von Münster bis Bremen mit dem Fahrrad auf einem Radweg fahren; man hat dort zwar ständig Gegenwind – aber es geht.
In Bayern hören Radwege einfach so auf. Im letzten Jahr malten Kommunen einfach ein Paar Striche auf den Asphalt und – Zack – mutierten diese Kommunen zu fahrradfreundlichen Inseln in Bayern.
Es gibt in Bayern Fahrradwege.
Die fangen an und hören auf. Dann wechselt man die Straße und das fangen sie wieder an oder hören auf. Das muss mit der Diskussion mit lokalen Landwirten zu tun haben – das hatte Restdeutschland auch vor zwanzig Jahren…
Ich wohne auf dem Land – in der Provinz; entfernt von der Modernen und jeglicher Kultur. Ich wohne rund drei oder vier Kilometer von der nächsten kleineren Stadt entfernt. Das sind die Diskussionen, die immer wieder geführt werden.
Ich verstehe, dass man mal einen Kofferraum voll mit Altpapier hat. Ich verstehe, dass man es im Winter warm haben will. Ich verstehe so viel. Aber wir reden hier von einer der dicht besiedelsten Regionen der Welt. Wir sind nicht in der Lage, mit dem Fahrrad vier Kilometer zum Einkaufen zu fahren?
Ja, manchmal schneit es, manchmal regnet es, aber oft scheint die Sonne und die Vögel zwitschern.
Aus meiner Sicht helfen da keine E-Autos, die mein Nachbar sowieso bei seinen Eltern laden muss, da es hier keine öffentliche Ladestation in den nächsten zehn Jahren geben wird.