Wenn ich einer Sache nachsinne oder über eine Sache nachdenke, kann ich mich voll und ganz in ihr verlieren. Das passiert mir, wenn ich angestrengt nach der Lösung eines Problems suche. Ich nehme dann meine Umwelt nicht mehr wahr; ich höre nicht mehr die Stimmen um mich herum.
Einen ähnlichen Zustand erlebe ich, wenn ich tagträume. Ich denke in diesem Moment dann aber an gar nichts. Das Blickfeld verschwimmt und ich wische mein bewusstes Sein ein wenig und auch nur für einen Moment bei Seite.
Ich meditiere nie. Ich habe es noch nie versucht. Ich weiss auch nicht, wie sich so etwas anfühlt. Ich kenne Zustände bei langen Läufen: Dort bin ich dann äußerst zufrieden mit der Eintönigkeit der Bewegung und genieße jeden Moment. Ich bin dann sehr bewusst im Jetzt.
Ich kenne aber auch den Zustand, bei dem ich mich von mir löse und mich von Außen betrachte. Ich sehe und erfahre mich als eine andere Person, die nicht ich bin. Das sind oft die Geschichten, bei denen Psychologen aufhorchen und mich zum Weitererzählen aufmuntern. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Gratwanderung ist und ich in solchen Augenblicken kurz vor der Einweisung stehe.
Das interessantes Gefühl dieser Art erfahre ich in regelmäßigen Abständen, seitdem ich ein Kind bin. Ich liege dann Abends in Dunkelheit in meinem Bett und denke an nichts; ich fühle dann auch nichts: Keine Decke lenkt mich ab und auch kein plötzliches Jucken unterbricht diesen Zustand. Ich bin dann in der Lage mich aus meinem Körper zu bewegen und über ihm zu schweben. Dieses Gefühl ist sehr schön und in diesen Momenten bin ich sehr zufrieden und beruhigt. Es sind die kurzen, langen Augenblicke, die dann nahtlos in den Schlaf übergehen und die ich nur erlebe, wenn ich mich bewusst ins Bett lege und nicht vorher bis zur Erschöpfung fern gesehen habe.
Aber Meditation ist sicherlich etwas ganz anderes. Das sind sicherlich Bewusstseinszustände, die mich dann eher zu neuen Ufern mit neuen Erkenntnissen tragen. Dieses gilt es zu erforschen. Auf zu neuen Ufern!