Im Lateinunterricht musste zu Beginn jeder Stunde jeder einen (seinen) Spruch zum Besten geben. ‘Medicus curat, natura sanat.” (Der Arzt behandelt, die Natur heilt.) war der meine. Nun erkenne ich den Weitblick meiner damaligen Lehrerin:
Das letzte Aufbäumen des Winters für dieses Jahr ist im vollen Gange. Der letzte Monat war bei mir geprägt von Krankheiten. Neben dem einen oder anderen Infekt wurde nach ausgelassener Grippeschutzimpfung sogar dieser Quälgeist bei mir vorstellig. Folglich musste ich nach eiserner Disziplin im Winter, Wettkampteilnahmen und beginnender Übertrainingssymptome zum ersten Mal seit Jahren dem Forstenrieder Volkslauf ausfallen lassen. Die erste Standortbestimmung der noch jungen Saison fehlt somit. Auch der Hamburg Marathon fällt aufgrund dieser nie enden wollenden Krankheitstragödie ins Wasser.
Wenigstens habe ich mein Wettkampfgewicht in dieser Krankheitsperiode gehalten; was ich mir wahrscheinlich durch schwindende Muskelmasse erkauft habe. Da ich nach mannigfaltigen Trotzreaktionen mittlerweile eine gewisse devote Grundhaltung gegenüber meinem Hausarzt eingenommen habe, ziehe ich die mir verordnete Laufpause nun konsequent durch, nachdem dieser mir nach überlebten Vireninfekt den Angriff der Bakterien prophezeit hatte.
Die kommenden Wochen werden nun Aufbautraining, Trainingslager und ersten Bergläufen geprägt. Erst danach werde ich wieder mit dem mir verhassten Intervalltraining und den Tempodauerläufen beginnen. Aber dazu mehr, wenn es endlich mal wieder soweit ist…