Bayern ist schön; Bayern hat Berge, Bayern hat Seen. Im Winter liegt hier sogar noch manchmal Schnee: Ich bin in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen. Da ich mittlerweile der älteren Altersgruppe zuzuordnen bin, bin ich in der glücklichen Lage gewesen, dass die Mädchen noch kein Haarspray benutzten, weniger Autos fuhren und wir nicht so warm duschten. Folglich kannten wir noch keinen Klimawandel und konnten auch im Westen der Republik im Winter auf einer geschlossenen Schneedecke rodeln. Das ist aber lange vorbei. In NRW gibt es keinen Schnee mehr.
Aber abgesehen von diesen Dingen, die vergehen, hinkt Bayern ein wenig der Restrepublik hinterher:
Keine Fahrradwege, keine Glasfaser, keine Windräder; nur Bier und Lederhosen. Ich frage mich, wie lange das für diese Region, die sich selbst als Hightech-Region Deutschlands wahrnimmt, noch gut geht. Ich habe jedenfalls langsam genug. Es ist hier schön, wunderschön. Aber dieses Festhalten an alten Werten, dieses Versperren vor Neuerungen.
Mir ist es ja frei gestellt, hier Urlaub zu machen, aber die Infrastruktur lädt nicht zu einem längeren Verweilen ein. Das kann in München anders sein, aber ich lebe hier nun einmal auf dem Land; in der Nähe vom Tegernsee. Hier gibt es nicht einmal Datenempfang für mein Smartphone: Da hilft nur die Trommel.